Migration

Zeit & Ort:
16.-17. April 2009, 9-18 Uhr
SORA/ZSI, Linke Wienzeile 246, A-1150 Wien

Seminarverantwortlicher:
Mag. August Gächter (ZSI)

Ziele:
Einer der Schwerpunkte des Seminars ist das Kennerlernen und der internationale Austausch über neue Ansätze und Theorien in der vergleichenden europäischen Migrations- und Integrationsforschung. Schnittstellen zu den anderen Seminarthemen sollen dabei bewusst diskutiert werden, z.B. das Verhältnis von Migration und Arbeitsmarkt, der Zugang von MigrantInnen zu neuen Technologien oder Migration und Politik etc.

Ein weiteres Ziel ist die wissenschaftliche Begriffsbildung im Themenbereich Integration und Migration zu fördern. Die Operationalisierbarkeit der Begriffe, ihre Messqualität (Validität, Reliabilität) und ihre Nutzbarkeit für die empirische Forschung soll im Vordergrund einer kritischen Auseinandersetzung stehen. 

Inhalt:

  • Konzepte der Integration: Kann die mangelnde Präzision in der begrifflichen und theoretischen Debatte nur durch die Komplexität und die Vielschichtigkeit des Integrationsprozesses erklärt werden?  Begriffe wie Integration, Assimilation (segmentierte Assimilation, strukturelle oder funktionale Assimilation), Akkulturation, Adaption, Inkorporation, Inklusion vs. Exklusion, "insertion", "settlement", "denizenship", "citizenship" werden reflektiert und diskutiert.
  • Integration als zweiseitiger Prozess: Wie adaptieren sich europäische Gesellschaften und die MigrantInnen mit dem migrationsbedingten und notwendigen Wandel von Strukturen, Institutionen, Werten und Normen?
  • Gesellschaftliche Ein- und Ausschlussmechanismen: strukturelle (Recht, Arbeitsmarkt, Bildungssystem); institutionelle (Schule, Betriebe, Vereine, Familie); Sozialkapital und Netzwerke als integrationsbefördernder Faktor oder eine Tendenz zu ethnischer Schließung? Selbstbild oder Selbstverständnis (kollektive und soziale Identitäten) der aufnehmenden Gesellschaft als Ein- und Ausschluss-Mechanismus von MigrantInnen und Minderheiten
  • Inwieweit bedingen die Antidiskriminierungsrichtlinien der EU als top-down Approach einerseits und der bottom-up Approach lokaler und/oder regionaler Maßnahmen und Politiken (z. B. die Integrationsleitbilder der Stadt Wien, Dornbirn, Salzburg, Tirol etc.) andererseits die Handlungsdispositionen der nationalen politischen Eliten im Umgang mit der Diversifizierung der Bevölkerung?
  • Gender-Bias im Migrationsprozess und im Umgang mit gesellschaftlicher Integration

Vortragende:
Mag. August Gächter (ZSI)
Mag.a Rossalina Latcheva (IHS)

ECTS: 1

Literatur:
Literaturliste wird im Seminar ausgeteilt