Workshop 1: Qualität von Arbeit und Leben
26. Juli, 9:00-17:40 Uhr
27. Juli, 9:00-12:40 Uhr
Workshopleiterin:
PD Dr. Ursula Holgrewe, FORBA Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt
Inhalt:
Im Workshop Qualität von Arbeit und Leben untersuchen wir, wie sich die Beschäftigungsentwicklung in Europa und in Österreich in den letzten 15 Jahren auf die Qualität von Arbeit und Beschäftigung und auf die Lebensqualität auswirkt. Wir werden vorhandene Datensätze und Indikatoren kennenlernen, einen Überblick über aktuelle Entwicklungen und deren Voraussetzungen und Folgen erarbeiten. Weiters werden wir untersuchen, wie diese Einsichten in wissensbasierte Politikgestaltung einfließen, welche Verbesserungsmöglichkeiten es gibt und welche Art von Daten oder Untersuchungen sie ergänzen können.
Die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Ausdehnung der Beschäftigung ist ein wichtiges Ziel europäischer und nationaler Politik. In der Lissabon-Strategie der EU wurde das im Jahr 2000 auf die berühmte Formel der more and better jobs gebracht. Mit dem Beschäftigungswachstum der letzten 15 Jahre ist das Ziel, hochwertige und bessere Arbeitsplätze zu schaffen, jedoch nicht zwingend erreicht worden. Wie Österreich verzeichnen viele EU-Länder neben einer Expansion der Beschäftigung in qualifizierten und wissensintensiven Bereichen auch eine Zunahme von prekären, gering entlohnten Arbeitsplätzen. Einer Auswertung des European Working Conditions Survey zufolge (Birindelli/Rusticelli 2007) stagniert auch insgesamt die Qualität der Arbeit im Sinne von Lernförderlichkeit und Handlungsspielräumen in Europa seit 1995.
Intensivierter Wettbewerb, technischer Wandel, veränderte Sozialstrukturen und neue Gruppen von (potenziell) Erwerbstätigen, politische Maßnahmen der Flexibilisierung und Deregulierung und die Restrukturierung von Unternehmen und Wertschöpfungsketten tragen zu diesen Veränderungen bei.
Diskussionsfragen:
- Welche Indikatoren gibt es für gute oder bessere Jobs in Europa?
- Wie greifen unterschiedliche Aspekte der Arbeits- und Lebensqualität ineinander?
- Wo liegen evidenzbasiert Gestaltungsspielräume für Politik, Sozialpartner und betriebliche Personalpolitik?
Detailliertes Programm zum Download (PDF, 59KB)
ReferentInnen:
Mag. Alfons Bauernfeind (FORBA)
Dr. David Holman
Dr.in Monique Ramioul (University of Leuven)
Mag.a Dr.in Bettina Stadler (Statistik Austria)
Sprache:
Deutsch/Englisch
Gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz