Innovationen in der Wissensgesellschaft

Zeit & Ort:
7.-8. April 2011, 9-18 Uhr
17. Juni 2011, 9-18 Uhr
16. September 2011, 9-18 Uhr
12.-13. Jänner 2012, 9-18 Uhr

SORA/ZSI, Linke Wienzeile 246, 1150 Wien

Cluster-Verantwortlicher:
Mag. Dr. Klaus Schuch (ZSI)

Ziele
Wissen sowie der Zugang zu Wissen gelten als Trennlinien zwischen den „Habenden“ und den „Nicht-Habenden“, sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher und staatlicher Ebene. Seit der industriellen Revolution gibt es keine/n ernsthafte/n WirtschaftswissenschafterIn, der/die die Bedeutung von technologischem Fortschritt und Innovation für die ökonomische und gesellschaftliche Entwicklung nicht als entscheidend ansieht.

Ziel dieses Clusters ist es, einen theoriereflektiven, rationalen Diskurs mit dem Thema einzuleiten, wobei folgende Schwerpunkte gesetzt werden:

  • Vermittlung einer robusten Innovationshermeneutik aufbauend auf einem theoriengeschichtlichen Überblick
  • Analyse der Bedeutung und (Wechsel-)Wirkungen von Innovation und Ökonomie in der Gesellschaft
  • Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Labels wie „Wissensgesellschaft“ etc.
  • praxisrelevante Ansätze der Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitiken kennenzulernen und kritisch zu hinterfragen (z.B. Sequenz und Diversität von Paradigmen, Konzepten und Instrumenten)

Inhalt
"Innovation": Zunächst werden die Entstehung und Entwicklung des Innovationsbegriffs sowie grundlegende Konzepte von Innovationstheorie und Innovationsforschung vorgestellt. Darauf aufbauend folgen Vertiefungen in spezifischen Fragestellungen:

  • Die Manifestation von Wissen und Innovation in Technik
  • Offene Innovationsprozesse (Beteiligung von NutzerInnen, „Open Innovation")
  • Soziale Innovation, Konzepte über die wirtschaftliche Verwertungslogik hinaus, Kriterien und Kategorien jenseits der im „Oslo-Manual“ definierten Indikatoren zur Bestimmung von Innovation.

„Ökonomie": Thematisiert werden die Bedeutung von Wissen und Innovation für die Wirtschaft und das Auseinanderklaffen zwischen dem neo-klassischen Mainstream-Diskurs und kritischen Ansätzen, die sich mit radikal veränderten Wirtschaftsprozessen unter den Bedingungen von globalisiertem Finanzkapitalismus und neoliberaler Wirtschaftspolitik befassen.

„Wissen“: Angeboten wird eine inhaltliche Annäherung und Struktur zu Begrifflichkeiten der „Wissenshermeneutik“ sowie ein Impuls zur Auseinandersetzung mit der Frage, welches fachübergreifende Wissen aus sozialwissenschaftlicher Perspektive für die Erforschung des Zustands der Gegenwartsgesellschaft und ihrer durch Ökonomie und Innovation wesentlich angetriebenen Entwicklung erforderlich ist.

ECTS: 6

Information: Empfohlene Wahlfächer: 3.1 Evaluation, 3.2 Soziale Netzwerkanalyse

Vortragende:
Univ.Prof. Mag. Dr. Josef Hochgerner (ZSI)
Mag. Eva Buchinger (AIT)
Mag. Dr. Stephan Schulmeister (WIFO)
Dr. Robert Pichler (BMVIT)

Literatur:
Buchinger E., 2003: Technik und Gesellschaft: Evolutionäre Betrachtungen einer folgenreichen Beziehung; in: T. Meleghy, H.-J. Niedenzu (Hg.), Soziale Evolution. Die Evolutionstheorie und die Sozialwissenschaften; ÖZS-Sonderband 7; Westdt. Verlag, Wiesbaden; S. 297-315

Hochgerner J., 2008: Innovation processes in the dynamics of social change; in: Academy of Sciences of the Czech Republic (ed.), Innovation Cultures – Cultures of Innovation; Prague

Lundvall B. Å, 1992: ‚Introduction’; in B. Å. Lundvall (ed.), National Systems of Innovation: Towards a Theory of Innovation and Interactive Learning; London: Pinter; Ch. 1, pp. 1-19

Martin, B. R. and Nightingale, P. (eds) (2000), The Political Economy of Science, Technology and Innovation, The International Library of Critical Writings in Economics 116, Cheltenham & Northhampton: Elgar Reference Collection

Merton R. K., 1937: The Sociology of Knowledge, in: ISIS, Vol. 27, Issue 3; pp. 493-503