Anwendungsorientierte Forschung und Verhaltensrichtlinien

Zeit & Ort



Seminarverantwortlicher
(ZSI)


Ziele

Das Seminar soll folgende Befähigungen vermitteln bzw. stärken:

  • Den gesellschaftlichen Kontext analysieren, in dem anwendungsorientierte Forschung positioniert ist und wahrgenommen wird.
  • Das eigene Berufs- und Kompetenzprofil reflektieren, Entwicklungspotenziale erkennen, von anderen lernen, die Handlungsfähigkeit zu erweitern
  • Ethische Grundsätze wissenschaftlicher Forschung in die Arbeitsorganisation, Kommunikation mit Stakeholder-Gruppen und Ergebnisverwertung integrieren.

Inhalt

Zentrale Inhalte betreffen aktuelle Entwicklungen in Wissenschaft und Forschung allgemein, insbesondere der anwendungsnahen internationalen sozialwissenschaftlichen Forschungskooperation. Was ist gleich bzw. anders gemäß der klassischen Gegenüberstellung zwischen Grundlagen- und angewandter Forschung? Wie weitgehend und unter welchen Bedingungen ist diese Unterscheidung sinnvoll? Welche Auswirkungen haben gesellschaftliche Veränderungen und damit verbundene Erwartungen an Wissenschaft und Forschung in der Praxis sozialwissenschaftlicher Arbeit?


Folgende Themenblöcke werden behandelt:

  • Organisatorische Strukturen, Forschungsförderung und das Umfeld anwendungsorientierter Forschung: Institutionen Positionen, Finanzierung und Gehälter, Personalentwicklung, gesetzliche Rahmenbedingungen, Kollektivvertrag
  • Gender und andere Einflussfaktoren der Formierung von „scientific communities“ (Herkunft, Status, Migration, Wissenschaft und Gesellschaft, Makro-Trends der sozio-ökonomischen Entwicklung); Biographien, Karrieren und Sozialtechniken
  • Erfahrungen aus der Akquisition und Durchführung von diversen Forschungsprojekten sowie der wissenschaftlichen und praktischen Verwertung von Ergebnissen.
  • Wissenschaftstheoretische Diskurse (Science Mode 1 / Mode 2; Transdisziplinarität); spezifische Anforderungen der Kooperation und Kommunikation in internationalen Forschungsprojekten
  • Wissenschaftliche Standards, geistige Eigentumsrechte und Forschungsethik im internationalen Kontext


Arbeitsweise

Impulsreferate, schriftliche und mediale Inputs der Vortragenden; Round-table Diskussionen; Arbeitsgruppen; Besprechung und Reflexion von Literatur


ECTS: 2


Vortragende

Mag. Eva Buchinger (Austrian Research Centers GmbH)
Dr. Birgit Habermann(Universität für Bodenkultur)
Univ. Prof. Dr. Josef Hochgerner (ZSI)
PD Dr. Ursula Holtgrewe (FORBA)
Dr. Erich Griessler (IHS)


Literatur

Grießler, Erich (2010): „Weil das so ein heißes Thema ist, rühren wir es besser gar nicht an.“ Zur Regulierung kontroverser biomedizinischer Forschung in Österreich. In: Peter Biegelbauer (Hg.), Steuerung von Wissenschaft. Die Governance des österreichischen Innovationssystems. Innsbruck: StudienVerlag.

Hochgerner, Josef (2010): Positionierung der Sozialwissenschaften im Europäischen Forschungsraum: Internationale Kooperation und Konkurrenz unter neuen gesellschaftlichen Bedingungen. In: Sabine Herlitschka (Hg.), „Hinaus aus dem Schrebergarten“ Die Europäisierung der österreichischen Forschung. Innsbruck: StudienVerlag.

Mittelstraß, Jürgen (2003): Transdisziplinarität – wissenschaftliche Zukunft und institutionelle Wirklichkeit. Konstanz: Universitätsverlag.

Nowotny, Helga et al. (2003): Introduction: `Mode 2' Revisited: The New Production of Knowledge. Minerva, Volume 41, Number 3, 2003, pp. 179-194.

Weingart, Peter (1997): Neue Formen der Wissensproduktion: Fakt, Fiktion und Mode. Inst. f. Wissenschafts- undTechnologieforschung. Bielefeld: IWT Paper 15.