Anwendungsorientierte Forschung und Verhaltensrichtlinien

Zeit & Ort:
Gruppe A: 06. - 07. November 2014, 9:00 - 18:00 Uhr
Gruppe B: 20. - 21. November 2014, 9:00 - 18:00 Uhr

FORBA, Aspernbrückengasse 4/5, 1020 Wien

Seminarverantwortlicher
Mag. Dr. Klaus Schuch (ZSI)
schuch[a]zsi.at

Ziele

Das Seminar soll folgende Befähigungen vermitteln bzw. stärken:

  • Den wissenschaftspolitischen Kontext analysieren, in dem anwendungsorientierte Forschung positioniert ist und wahrgenommen wird.
  • Das eigene Berufs- und Kompetenzprofil reflektieren, Entwicklungspotenziale erkennen, von anderen lernen, die Handlungsfähigkeit zu erweitern.
  • Ethische Grundsätze wissenschaftlicher Forschung in die Arbeitsorganisation, Kommunikation mit Stakeholder-Gruppen und Ergebnisverwertung integrieren.

Inhalte

Zentrale Inhalte betreffen aktuelle Entwicklungen in Wissenschaft und Forschung allgemein, insbesondere der anwendungsnahen sozialwissenschaftlichen Forschung. Was ist gleich bzw. anders gemäß der klassischen Gegenüberstellung zwischen Grundlagen- und angewandter Forschung? Inwiefern und unter welchen Bedingungen ist diese Unterscheidung sinnvoll? Welche Auswirkungen haben gesellschaftliche Veränderungen und damit verbundene Erwartungen an Wissenschaft und Forschung in der Praxis sozialwissenschaftlicher Arbeit?

Themen

Folgende Themenblöcke werden behandelt:

  • Organisatorische Strukturen, Forschungsförderung und das Umfeld anwendungsorientierter Forschung: Institutionen, Positionen, Finanzierung und Gehälter, Personalentwicklung, gesetzliche Rahmenbedingungen, Kollektivvertrag
  • Gender und andere Einflussfaktoren der Formierung von „scientific communities“ (Herkunft, Status, Migration, Wissenschaft und Gesellschaft, Makro-Trends der sozio-ökonomischen Entwicklung); Biographien, Karrieren und Sozialtechniken
  • Erfahrungen aus der Akquisition und Durchführung von diversen Forschungsprojekten sowie der wissenschaftlichen und praktischen Verwertung von Ergebnissen.
  • Wissenschaftstheoretische Diskurse (Mode 1 / Mode 2; Transdisziplinarität; triple and quadruple Helix);
  • Wissenschaftliche Standards, geistige Eigentumsrechte und Forschungsethik im internationalen Kontext (inklusive Diskussion des „Responsible Research and Innovation“ Ansatzes)


Arbeitsweise

Impulsreferate, schriftliche und mediale Inputs der Vortragenden; Round-table Diskussionen; Arbeitsgruppen; Besprechung und Reflexion von Literatur

ECTS: 2

Vortragende

Mag. Dr. Klaus Schuch
PD. Dr. Ursula Holtgrewe

Literatur

Grießler, Erich (2010): „Weil das so ein heißes Thema ist, rühren wir es besser gar nicht an.“ Zur Regulierung kontroverser biomedizinischer Forschung in Österreich. In: Peter Biegelbauer (Hg.), Steuerung von Wissenschaft. Die Governance des österreichischen Innovationssystems. Innsbruck: StudienVerlag.

Hochgerner, Josef (2010): Positionierung der Sozialwissenschaften im Europäischen Forschungsraum: Internationale Kooperation und Konkurrenz unter neuen gesellschaftlichen Bedingungen. In: Sabine Herlitschka (Hg.), „Hinaus aus dem Schrebergarten“ Die Europäisierung der österreichischen Forschung. Innsbruck: StudienVerlag.

Mittelstraß, Jürgen (2003): Transdisziplinarität – wissenschaftliche Zukunft und institutionelle Wirklichkeit. Konstanz: Universitätsverlag.

Nowotny, Helga et al. (2003): Introduction: `Mode 2' Revisited: The New Production of Knowledge. Minerva, Volume 41, Number 3, 2003, pp. 179-194.

Weingart, Peter (1997): Neue Formen der Wissensproduktion: Fakt, Fiktion und Mode. Inst. f. Wissenschafts- und Technologieforschung. Bielefeld: IWT Paper 15.

British Sociological Association 2001: Authorship Guidelines for Academic Papers, http://www.britsoc.co.uk/media/31310/authorship_01.pdf

RESPECT Code of Practice for Socio-Economic Research, http://www.respectproject.org/code/respect_code.pdf